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Die 10 grössten Cloud-Mythen – und was tatsächlich dahintersteckt

21.12.16 17:33

Arbeiten in der Cloud, das ist für viele Unternehmen sicherlich das grosse Thema der letzten Jahre. Die Anbieter der Cloud-Dienste und so mancher IT-Experte sehen das von der Unternehmens-IT losgelöste Arbeiten als das Zukunftsmodell, während andere es als reine Outsourcing-Massnahme verteufeln, die Einsparungen zulasten der IT-Sicherheit bringt.

Das Thema ist allerdings deutlich komplexer und inwieweit sich die Nutzung der Cloud lohnt, hängt auch immer vom Unternehmen selbst ab. Um Ihnen einen realistischen Blick auf die Vorteile und Risiken der Cloud zu ermöglichen, schauen wir uns in diesem Beitrag die zehn grössten Cloud-Mythen genauer an.

1. Die Sicherheit der Daten kann in der Cloud nicht gewährleistet werden

Die „unsichere“ Cloud ist wohl der am häufigsten genannte Mythos, der durch Meldungen zu Datendiebstählen bei grossen Unternehmen noch untermauert zu werden scheint. Viel dran ist an diesem Mythos aber nicht, denn gerade grosse Anbieter wie etwa Microsoft haben viel für die Sicherheit der Cloud getan – bei den Redmondern gibt es zum Beispiel nationale Datenzentren, eine treuhänderisch verwaltete Zugriffskontrolle und vieles mehr. Gerade bei Unternehmen mit geringer IT-Spezialisierung sieht es in Sachen Sicherheit und Zugriffskontrolle oft schlechter aus.

2. Mit der Auslagerung der Daten verliert die Unternehmens-IT die Kontrolle

Dieser Mythos hält sich ebenfalls sehr hartnäckig, lässt sich aber genauso leicht widerlegen wie der erste. Natürlich behält die Unternehmens-IT auch in der Cloud die volle Kontrolle über die Daten, lediglich der Instandhaltungsaufwand für die Datenserver entfällt. Microsoft hat inzwischen sogar ein Treuhänder-Modell für den Zugriff eingerichtet, sodass, abgesehen vom Kunden, niemand ohne Zustimmung des Treuhänders auf die Daten zugreifen kann – also auch Microsoft nicht.

3. Cloud = Outsourcing (ausgelagertes Rechenzentrum)

Oft wird kritisiert, dass mit der Cloud nur das Rechenzentrum des Unternehmens ausgelagert werden soll – das ist aber nicht richtig. Bei diesem Mythos werden verschiedene Bereiche miteinander vermengt, die nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben. Natürlich werden bei der Nutzung der Cloud Daten ausgelagert, darum geht es aber nicht primär. Mit der Cloud werden stattdessen bestimmte unternehmerische Ziele verfolgt, etwa die bessere Zusammenarbeit von Unternehmensstandorten – und eben nicht einfach nur Outsourcing.

4. Die Cloud ist die Lösung für alles

Häufig wird die Cloud als das Allheilmittel für sämtliche Probleme in Unternehmen angepriesen. Das ist natürlich Unfug, denn überalterte oder ineffiziente Prozesse werden durch die Nutzung der Cloud auch nicht besser. Sie sollten daher immer genau abwägen, für welche Bereiche die Cloud sinnvoll ist und für welche nicht – im Idealfall nutzen Sie diese Gelegenheit, um verschiedene Prozesse in Ihrem Unternehmen genauer zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Zwei von drei Firmen setzen zur Wettbewerbsstärkung auf den Mix von cloudbasierten und lokalen IT-Landschaften. Sie nutzen dadurch die Vorteile eines Outsourcings und erweitern die Grenzen dort, wo Systeme zwingend vor Ort verfügbar sein müssen.

5. „Cloud“ als Strategie genügt

Dieser Mythos greift nahtlos in den vorherigen: Oft wird behauptet, die Cloud macht die Arbeit automatisch effizienter. Leider ist das nicht richtig, denn die Cloud bietet vor allem eins: viele Möglichkeiten. Wenn Sie diese im Rahmen einer Strategie klug nutzen, kann die Cloud die Effizienz im Unternehmen deutlich steigern. Ohne eine Strategie werden die meisten Möglichkeiten aber wirkungslos verpuffen.

6. Die Umstellung auf die Cloud muss komplett und auf einmal erfolgen

Auch dieser Mythos ist vor allem heisse Luft, denn natürlich muss auch bei der Cloud nicht alles über Nacht umgestellt werden. Genau wie die meisten anderen IT-Lösungen lässt sie sich schrittweise – etwa für bestimmte Abteilungen oder Prozesse – einführen.

7. Die Cloud ist teuer

Dieses Argument wird ebenfalls oft vorgebracht, denn die Cloud verursacht laufende Kosten, eigene Hardware muss dagegen nur einmal angeschafft werden. Dass mit der Cloud Wartungs-, Betriebs- und Instandhaltungskosten für einen Teil der IT-Infrastruktur wegfallen, wird dabei gerne „vergessen“.

8. Für die Cloud muss man ständig online sein

Natürlich lässt sich die Cloud nicht völlig ohne Internetverbindung nutzen, viele Dienste können aber durchaus auch verwendet werden, ohne dass man ständig online sein muss. Insbesondere Office-Anwendungen und Ähnliches sind meist lokal installiert.

9. Mit dem einen Cloud-Anbieter sind alle Probleme gelöst

Zwar erweckt die Bezeichnung „Cloud“ den Anschein, es handle sich um eine homogene Anwendung, für die man entsprechend genau einen Anbieter braucht, aber dem ist nicht so. IaaS (Infrastructure as a Service), SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service), DaaS (Data as a Service), all das wird oft unter dem Begriff „Cloud“ zusammengefasst, dabei handelt es sich um sehr unterschiedliche Dienste, für die Sie jeweils den passenden Anbieter wählen sollten.

10. Die Cloud ist zu unzuverlässig für geschäftskritische Anwendungen

Der Cloud haftet noch immer an, sie sei unzuverlässiger als lokale Infrastruktur. Dieser Mythos stammt aus der Pionierzeit der Cloud-Anwendungen – diese frühen Cloud-Services waren tatsächlich noch relativ unzuverlässig und wurden daher nicht für geschäftskritische Anwendungen genutzt. Mittlerweile ist die Ausfallsicherheit insbesondere bei den grossen Cloud-Anbietern aber oft besser als bei so mancher Unternehmens-IT.

Und was bedeutet das alles nun?

Wie Sie bemerkt haben werden, sind viele der Cloud-Mythen längst nicht mehr zeitgemäss – sie zeigen aber auch, dass die Cloud kein Wundermittel ist, mit dem sich plötzliche alle Probleme im Unternehmen lösen lassen. Die Cloud ist vielmehr ein neues Werkzeug in der IT, das neue Möglichkeiten eröffnet und – richtig eingesetzt – viele Chancen eröffnet.

Wenn Sie sich für diesen neuen Weg interessieren, denn wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Wir von UPGREAT stimmen unsere Lösungen stets genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden ab und helfen ihnen so, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern. 

Philipp Walter

Gepostet von Philipp Walter

Ich berate und betreue erfolgreiche Unternehmen in der Realisierung ihrer IT-Strategie.