5 Minuten Lesezeit

Innovationen in der IT-Branche – wie halten sich die Grossen an der Spitze?

16.11.17 13:01

Die IT-Branche befindet sich in einem ständigen Wandel – neue Entwicklungen und Ideen bringen immer wieder neue Möglichkeiten mit sich und machen alte Konzepte hinfällig. Das bringt für Unternehmen auf der ganzen Welt Chancen, sich anders auf dem Markt zu positionieren oder neue Geschäftsfelder zu erobern. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass Firmen aus der IT-Branche einem beträchtlichen Innovationsdruck ausgesetzt sind. Schliesslich müssen sie ihre Produkte laufend weiterentwickeln und neue Produkte am Markt positionieren. Hinzu kommt, dass sie die Konzepte und Ansätze der Digitalisierung im eigenen Betrieb umsetzen müssen.

Besonders schwierig haben es dabei die führenden Unternehmen der Branche, denn sie müssen nicht nur die oben genannten Herausforderungen meistern, sondern zugleich noch ihre Spitzenposition am Markt verteidigen. Natürlich sind dabei die in der Regel reichlich vorhandenen finanziellen Mittel eine grosse Hilfe, aber Geld allein genügt nicht, um in der IT-Branche ganz vorne mitspielen zu können. Wie also schaffen es Giganten wie Microsoft oder Google, ihre Stellung am Markt trotz des ständigen Wandels zu verteidigen?

Microsoft – der ganz und gar nicht schwerfällige Riese aus Washington

Die Redmonder haben beim Thema Innovation einen Weg eingeschlagen, der nicht nur vom Namen her an die Ursprünge des Unternehmens erinnert. Das „Microsoft Garage“ getaufte Programm wird nicht generalstabsmässig durchgeplant, sondern ist eher ein Zusammenschluss verschiedener kleiner Entwicklerteams. Diese arbeiten weitgehend unabhängig – wie einst Firmengründer Bill Gates – an neuen Anwendungen, die für die Firma nicht immer zwingend einen direkten Nutzen haben müssen. Daher leitet sich auch der Name des Programms ab, denn vielen IT-Pionieren wurde nachgesagt, dass sie ihre Programme in der elterlichen Garage geschrieben hatten – unter anderem auch Gates selbst.

Als 2014 Satya Nadella das Amt als CEO bei Microsoft übernahm, war Microsoft schon lange kein Garagenprojekt mehr. In seinem allerersten E-Mail als CEO an seine Belegschaft deckte er auf, was ihn bewegt: Ein Hunger nach mehr, denn die IT-Industrie kenne keine Tradition, sie respektiere nur Innovation. Und Innovation ist genau das, was aus der Microsoft Cloud versprochen wird. Das gelingt mal gut, mal weniger gut, und manchmal gar etwas übereilt, gerade wenn man die Features-Palette von Microsoft Office 365 anschaut. Warum genau wurde der Planner für Firmen entwickelt und was genau ist der Unterschied von Groups und Teams?

 

Bild Satya Nadella mit Mission "to achieve more"Satya Nadella's Mission für Microsoft: "Jede Person und jede Organisation auf dem Planeten soll befähigt werden, mehr zu erreichen."

Microsoft versucht also, die Kreativität der Mitarbeiter nicht einzuengen, und bietet den Entwicklern die Möglichkeit, an ganz unterschiedlichen Projekten zu arbeiten. Das ist zwar nicht sehr zielgerichtet, dafür entstehen so derart viele Konzepte, dass sich darunter stets auch einige finden, die sich für die Produkte von Microsoft nutzen lassen. Die Blumen-Erkennungssoftware mag für das nächste Office nicht von Bedeutung sein, die Untertitelfunktion für PowerPoint vielleicht schon.

Google – die acht Säulen der Innovation aus Kalifornien

Der Suchmaschinenriese hat eine ähnliche Entwicklung wie Microsoft durchgemacht: von der kleinen Firma im Hinterhof zum Weltkonzern. Allerdings fand diese Entwicklung bei Google noch wesentlich schneller statt, sodass es praktisch unmöglich war, in Sachen Innovation feste Strukturen oder Abläufe zu etablieren. Zudem steht Google, wie die meisten grossen Konzerne, vor der Frage: Sollen die bestehende Produkte „nur“ verbessert werden oder setzt man voll auf neue Produkte?

Um zu verhindern, dass das Unternehmen ins Hintertreffen gerät, hat Google acht Prinzipien ausgearbeitet, die helfen sollen, die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern und in geordnete Bahnen zu lenken. Wichtigstes Grundprinzip ist dabei, dass alle Entwicklungen dem unternehmerischen Ziel dienen, „die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nutzbar zu machen“. Dieses Ziel ist weit genug gefasst, dass es eine Vielzahl von Ideen zulässt, es verhindert aber gleichzeitig allzu abgehobene oder verspielte Entwicklungen - die vielleicht erst durch den collaborativen Zusammenschluss im Team entstehen.

Die 8 Säulen mit denen Google Innovation erreichen will8 Säulen der Innovation von Google (von @SusanWojcicki)

Ansonsten haben die Google-Mitarbeiter relativ freie Hand und werden kaum unter Druck gesetzt. Selbst grosse Ideen werden zunächst einmal in kleinen Schritten entwickelt und niemand erwartet, dass diese Ideen sofort funktionieren – vielmehr sollen sie immer wieder überarbeitet und verfeinert werden. Zudem setzt Google darauf, sämtliche Informationen allen Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen. So können Elemente aus anderen Projekten übernommen werden, um bestehende Probleme beim eigenen Projekt zu lösen. Im Idealfall ergeben sich so Synergieeffekte, die mehrere Projekte voranbringen.

Misserfolg ist erlaubt

Google hat zudem erkannt, dass die Mitarbeitenden für diesen sehr offenen Ansatz gewisse Freiheiten brauchen und nicht ständig im „Hamsterrad“ des Firmenalltags gefangen sein dürfen. Aus diesem Grund gibt es das Prinzip „20 Prozent Zeit“: Jeder Entwickler darf 20 Prozent seiner Arbeitszeit – also in der Regel einen Tag pro Woche – für Projekte seiner Wahl nutzen. Zusätzlich bietet Google mit offenen Plattformen wie beispielsweise Android externen Entwicklern die Möglichkeit, Produkte auf den Markt zu bringen. Diese können die Produkte von Google ergänzen oder dem Unternehmen neue Impulse geben.

Schliesslich gilt bei Google noch ein weiteres, sehr wichtiges Prinzip: Misserfolge sind erlaubt. Das ist zwar in den meisten anderen grossen Konzernen nicht anders, bei Google gehört es aber zu den acht Grundprinzipien der Entwicklung und nimmt so sehr viel Druck von den Mitarbeitenden, sodass sie sich ganz offen und ohne Scheuklappen an neue Projekte machen können.

UPGREAT – Ihr verlässlicher IT-Partner für die Schweiz

Wollen Sie es den Grossen gleichtun und ein innovatives und produktives Umfeld für neue Entwicklungen in Ihrem Unternehmen schaffen? Wollen Sie Ihr Unternehmen digitalisieren? Dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Unsere Experten helfen Ihnen, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, die für ein solches Umfeld nötig sind. Selbstverständlich arbeiten wir dabei eng mit Ihnen zusammen und entwerfen individuelle Konzepte, die perfekt auf Ihr Unternehmen abgestimmt sind. Überzeugen Sie sich selbst von unseren Leistungen und vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin!

Themen: Digitalisierung
Rolf Weber

Gepostet von Rolf Weber

Als «Digital Transformation Coach» kombiniere ich fachliches Handwerk rund um moderne Cloud-Services (Microsoft 365, Teams, SharePoint) mit strategischer Perspektive, befähige Mitarbeitende, neue Technologien praktisch anzuwenden und verlasse mich auf mein Gespür, Menschen in den unterschiedlichsten Situationen zu begeistern.