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Der virtuelle Arbeitsplatz als Service – der nächste grosse Schritt?

19.07.18 11:12

Einen festen Arbeitsplatz im Büro mit einem fixen PC - vielleicht sogar ein Tower-PC - auf dem alle benötigten Programme installiert sind: Das ist ein Bild, das man eher noch aus dem vorigen Jahrtausend kennt. Heutzutage verlagern immer mehr Unternehmen Bereiche ihrer IT in die Cloud und Nutzer sind mit Notebooks mobil unterwegs. Ob Office-Paket, Mail-Programm oder Speicherplatz, fast alles wird inzwischen auch als Offsite-Service angeboten – das „virtuelle Büro“ ist also schon Wirklichkeit. Einige Anbieter sind sogar so weit, dass sie die gesamte Arbeitsumgebung über die Cloud bereitstellen. Dies nennt sich dann „Desktop as a Service“, kurz DaaS. Mit der Virtual Desktop Infrastructure (VDI) gibt es hier allerdings schon eine bewährte Lösung. Die Frage der ich nachgehe ist darum: Kann DaaS der Virtual Desktop Infrastructure den Rang ablaufen?

DaaS ist die Zukunft?

Bevor wir uns näher mit den Unterschieden zwischen VDI und DaaS beschäftigen, zunächst einmal etwas Grundsätzliches zu DaaS. Beim Desktop as a Service wird dem Nutzer die gesamte Infrastruktur zur Verfügung gestellt, angefangen von Rechenleistung und Speicher bis hin zu Betriebssystem und Programmen. Mitarbeitende in Firmen können also einen vollwertigen Desktop inklusive allen benötigten Programmen nutzen, ohne dass dafür Hard- oder Software angeschafft werden muss. Bei der Virtual Desktop Infrastructure dagegen, werden die jeweiligen Desktop-Instanzen auf einer virtuellen Maschine betrieben, die in der Regel auf dem hauseigenen Server läuft. Es müssen also zwar keine Desktops angeschafft werden, ohne eine Server-Struktur und die entsprechenden Lizenzen geht es bei VDI aber nicht – was mit recht hohen Kosten verbunden ist. Die Abrechnung erfolgt bei DaaS im Gegensatz dazu in der Regel auf Basis der Nutzung. Sie zahlen hier also nur das, was Sie auch tatsächlich verwenden.

Im ersten Moment klingt das sehr verlockend, denn Unternehmen können so einen Grossteil ihrer IT nutzen, die hohen Investitionssummen für Hardware und Software-Lizenzen entfallen aber. Ist DaaS also die Zukunft und VDI nur ein Irrweg?

Lizenzen als Kostenfalle

Ganz so einfach ist es leider nicht, denn auch beim Desktop as a Service ist nicht alles Gold, was glänzt. So fallen hier zwar keine hohen Kosten für die Hardware an, dafür stellen die DaaS-Anbieter aber nur begrenzt Rechenleistung für jeden Desktop zur Verfügung. Für alltägliche Anwendungen ist das ausreichend, sobald allerdings etwas anspruchsvollere Programme wie beispielsweise CAD-Anwendungen oder Ähnliches gestartet werden, gehen die meisten Cloud-Desktops in die Knie.

Hinzu kommt, dass DaaS oft nur auf den ersten Blick als die kostengünstigere Variante erscheint. Selbstverständlich kommen die grossen DaaS-Anbieter günstig an Lizenzen, gerade bei einem Desktop mit umfangreicher Ausstattung fallen jedoch trotzdem schnell hohe Gebühren an, die letztlich Sie als Kunde tragen. Wenn Sie sich also für DaaS interessieren, sollten Sie sich genau über die Kosten informieren und die Umstellung gut planen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Wechsel zu DaaS bei ungünstigen Voraussetzungen sogar zu einem negativen Return on Investment führen kann.

Und wo wir gerade bei der Planung sind: Holen Sie unbedingt umfassende Informationen zu jeder Offerte ein, denn die grossen Anbieter haben teils verschiedene Definitionen von DaaS. Dementsprechend unterscheiden sich ihre Services oft sehr deutlich.

DaaS – noch ein Nischenprodukt, aber mit Potential 

Im direkten Vergleich zwischen DaaS und VDI ist der virtuelle Desktop über die VM meist der bessere Weg. Die grossen DaaS-Anbieter arbeiten aber kontinuierlich daran, ihren Service zu verbessern – ausserdem gibt es auch heute schon mehrere Szenarien, in denen DaaS die ideale Lösung ist. Müssen Sie zum Beispiel im Rahmen eines Projekts einer grösseren Anzahl von Mitarbeitenden für ein oder zwei Monate einen Desktop zur Verfügung stellen, ist der Desktop as a Service die perfekte Wahl. Für den Test von neuen Updates und Rollouts ist ein Cloud-Desktop ebenfalls eine ausgezeichnete Testumgebung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass DaaS eine zukunftsweisende Entwicklung ist, die zwar noch nicht ihr volles Potential entfalten konnte, sich in bestimmten Bereichen aber schon sinnvoll und effizient einsetzen lässt. 

UPGREAT macht Sie fit für die Zukunft

Interessieren Sie sich für die Möglichkeiten von DaaS und VDI oder suchen Sie einen Partner für die Umstellung auf virtuelle Desktops in Ihrem Unternehmen, dann sind Sie bei UPGREAT goldrichtig. Unsere erfahrenen Mitarbeitenden beraten Sie gerne zu den verschiedenen Varianten und entwickeln gemeinsam mit Ihnen ein Konzept, das individuell auf die Gegebenheiten in Ihrer Firma abgestimmt ist. Selbstverständlich kümmern wir uns auch um die technische Umsetzung und im weiteren Verlauf um Service und Wartung, sodass Ihre Mitarbeitenden voll auf das Tagesgeschäft konzentrieren können. 

Themen: Cloud
Herby Schenker

Gepostet von Herby Schenker

Man sagt von mir, dass ich das Gespür dafür habe, wie sich die IT entwickeln wird und gewisse Trends vorhersehen kann. Oftmals versuche ich Dinge auf unkonventionelle Art und Weise anzugehen und verlasse dabei den üblichen (vielleicht auch einfacheren) Weg, um das Ziel zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass nur wenn man bereit ist, sich zu öffnen und den Pfad der Tugend zu verlassen, wird man wirklich Neues schaffen. Es gibt nichts Schlimmeres als das Nachäffen von dem was Andere geschaffen oder sich erarbeitet haben. Der Respekt und Erfolg gebührt demjenigen, der neue Wege beschreitet. Noch schöner ist es, wenn man sich als Team auf einen solchen Weg begibt.