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Kommunikation - der Schlüssel zum erfolgreichen Changemanagement

20.10.21 09:10

Wenn Veränderung etwas so Allgegenwärtiges, ja Existenzielles ist, warum fühlt es sich dann so schwierig an, damit umzugehen?

“Nichts ist so beständig, wie der Wandel.”

Was schon Heraklit (500 v.Chr.) wusste, trifft heute mehr denn je zu. Auch wenn der Mensch ein Meister der Anpassung ist und seit jeher immer wieder mit neuen Situationen umzugehen lernte, ist Change Management als “Modewort” heute in aller Munde und wird oft als grosse, neue Herausforderung empfunden.  

Digital Transformation, Cultural Change Management, Reorganisationen durch Mergers & Acquisitions, Geschäftsmodellinnovation getrieben von disruptiven Technologien, … die Liste ist lang. Die Welt und jedes Unternehmen befinden sich im Wandel. Change Management kann somit als die "laufende Anpassung von Unternehmensstrategien und -strukturen an veränderte Rahmenbedingungen" verstanden werden.

Warum erscheint uns Change als Herausforderung?

Wenn Change etwas so Allgegenwärtiges, wenn nicht gar existentielles ist, wieso erscheint es uns so hart damit umzugehen? Immer wieder hört man, dass Mitarbeitende sich vor Veränderungen fürchten, den Neuerungen gar zu Beginn schon abgeneigt sind. Woran liegt das?

Change ist eine grosse Herausforderung für jede Organisation. Es stimmt nicht, dass Menschen nicht bereit wären, sich zu verändern oder anzupassen, jedoch müssen sie die Notwendigkeit zur Veränderung und ihren Beitrag dazu verstehen. Leider verpassen viele Unternehmen ihre Mitarbeitenden früh einzubinden und zu informieren.

Was niemand mag, ist einer Situation schutzlos ausgeliefert zu sein, sich nicht wahrgenommen zu fühlen, oder um seine Existenz zu fürchten. Daher ist es essenziell, von Anfang an klar über das Ziel sowie Sinn und Zweck einer solchen Change Massnahme zu informieren.

Einer der absoluten Schlüssel- bzw. Erfolgsfaktoren bei einem Change Projekts ist die adäquate und frühzeitige Kommunikation.

Modern Workplace

Change ist die Summe der individuellen Veränderungen

Es reicht nicht, in neueste Technologien, optimierte Prozesse, moderne Räumlichkeiten, oder eine aufgefrischte, toll klingende Unternehmensvision zu investieren, wenn der Mensch dabei vergessen geht. Der Wandel ist nur dann erfolgreich, wenn die einzelnen Personen, die von diesen Veränderungen betroffen sind, mitziehen, daran glauben und sich verstanden fühlen. Eine Unternehmenskultur bildet sich nicht aufgrund von temporären Massnahmen eines Change Management Teams, ein paar Workshops und inspirierenden Slogans auf der Webseite. Eine Kultur wird täglich gelebt und beeinflusst, von jedem einzelnen Mitarbeiter eines Unternehmens.

Im Endeffekt sind es die Mitarbeitenden, die das Unternehmen gegen aussen repräsentieren und damit massgeblich zur Customer Experience beitragen, was wiederum einen grossen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens hat. (Ein gutes Beispiel ist die oft zitierte Geschichte des Buschauffeurs des Disneylands.

Kommunikation ist Key!

Doch wie können wir die Menschen für den Change begeistern? Nebst der bereits erwähnten frühen Kommunikation des Ziels ist es essenziell zu wissen, welchen Impact die geplante Veränderung auf das Unternehmen und die einzelnen Personen hat. Was bedeutet der Change für mich und was springt dabei für mich raus?

Bei Change Projekten muss darauf geachtet werden, zielgruppengerecht  zu kommunizieren, denn keine Botschaft entfaltet ihre Wirkung, wenn sie nicht verstanden wird. Ähnlich einem persönlichen Gespräch spielen dabei auch Sympathie oder Ressentiments gegenüber der kommunizierenden Person eine grosse Rolle. Achten Sie also darauf, wen Sie zum Gesicht der Change Vision machen.

Wer meint, den Change mit einer einmaligen Mail erledigt zu haben, der irrt. Um sich mit einer Change-Botschaft identifizieren zu können, muss diese zwischen fünf und sieben Mal gehört oder gelesen werden. Und seien Sie sich bewusst, ganz nach Watzlawick's 1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren!

Erfolge sichtbar machen, Kommunikation mit Emotionen untermauern und Feedback einholen

Um bei einem Change erfolgreich zu kommunizieren, bedienen wir uns der Erkenntnisse aus ähnlichen Themenfeldern. Denn was im Lern-Kontext funktioniert, gilt ebenso im organisationalen Kontext: Emotionen, welche mit einer Botschaft verknüpft werden, helfen dabei, sich bessern erinnern zu können. Stellen Sie also sicher, dass Sie zusätzlich zur klassischen Corporate Kommunikation auch amüsante, womöglich sogar spassige oder entspannten Teile des Changes hervorheben.

Zudem ist es empfehlenswert, sich nicht nur der top-down Kommunikation zu widmen. Vor allem die jüngeren Generationen (Generation Y & Z) sind stark daran interessiert, nicht nur einen Sinn (Purpose) in ihrer täglichen Arbeit zu sehen, sondern etwas aktiv dazu beizutragen zu können (Impact). Geben Sie Ihren Mitarbeitenden eine Stimme und verbessern Sie so die Employee Experience. Durch Inhalte von Mitarbeitenden für Mitarbeitende, wird ausserdem der Dialog zwischen den unterschiedlichen Abteilungen gefördert und der horizontale Wissens- und Erfahrungsaustausch verstärkt.

Stellen sich die ersten Erfolge ein, ermuntern Sie Ihre Mitarbeitenden darüber zu berichten, um so auch andere daran teilhaben zu lassen.

Kommunikation macht Spass und ist für alle!

Jeder einzelne trägt seinen Teil zum grossen Ganzen bei, daher ist es wichtig alle mit an Bord zu haben. Achten Sie unbedingt darauf, alle Ihre Mitarbeitenden im Unternehmen zu erreichen und niemanden zu vergessen oder gar auszuschliessen. Eine grössere Reichweite (Reach) bedeutet mehr Relevanz. Jeder soll sich willkommen, respektiert, relevant und gehört fühlen. So wird der Change auch bei Ihnen ein Erfolg!

Am Schluss sind es die Menschen, die ein Unternehmen ausmachen und über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Geben Sie Ihnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen und priorisieren Sie die Kommunikation.

There is nothing more powerful than communication! (Es gibt nichts mächtigeres als Kommunikation!)
Pascal Grossniklaus

Gepostet von Pascal Grossniklaus

In den letzten 20 Jahren durfte ich als Unternehmer mit viel Begeisterung unsere Kunden bei der Digitalisierung unterstützen. Dabei lernte ich, dass die Unternehmenskultur der Erfolgsfaktor Nummer eins für erfolgreiche Veränderungen ist.