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Cloud-Dienste – Wolke sieben oder doch nur ein Luftschloss?

12.10.17 15:51

Cloud-Dienste spielen in der Wirtschaft eine immer grössere Rolle, ganz unabhängig davon, ob es sich um Infrastruktur, Plattform oder Software als Service handelt. Auf den ersten Blick scheinen diese Dienste den Unternehmen nur Vorteile zu bieten und auch immer mehr IT-Fachleute sehen in der Cloud ganz klar die Zukunft der IT-Landschaft in Firmen. Aber ist es tatsächlich so einfach: Alles in die Cloud und der Betrieb profitiert? Nun, die Vorteile von Cloud-Diensten sind unbestritten, aber wie bei den meisten technischen Lösungen gibt es auch Schattenseiten. Wird in Ihrem Unternehmen also die Frage diskutiert, ob Teile der IT in die Cloud ausgelagert werden sollen, lässt diese sich nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Vielmehr ist es nötig, das Pro und Kontra gegeneinander abzuwägen und dann eine bewusste Entscheidung zu treffen. Dafür ist es notwendig die Vor- und Nachteile zu kennen, welche wir in diesem Blogbeitrag beleuchten möchten. 

Welche Arten von Cloud-Diensten gibt es?

Bevor es aber um die Vorzüge und Schwächen von Cloud-Diensten geht, ist es nötig, einen Blick auf die verschiedenen Arten dieser Dienste zu werfen. Man unterscheidet allgemein zwischen IaaS (Infrastructure as a Service), PaaS (Platform as a Service) und SaaS (Software as a Service). Bei IaaS stellt der Dienstleister die Infrastruktur, also Rechner beziehungsweise ein Rechensystem (virtuell) zur Verfügung, bei PaaS dagegen nur Teile der Infrastruktur, wie etwa Datenbanken. Die „oberste“ Ebene ist SaaS, bei der lediglich die Software angemietet wird.

Die Entscheidung für eine dieser Varianten hängt ausschliesslich vom Bedarf des Unternehmens ab, allerdings spielt es in puncto Ausfallsicherheit eine grosse Rolle, ob es um IaaS, PaaS oder SaaS geht. Der Ausfall der Infrastruktur kann ein Unternehmen nämlich komplett lähmen und praktisch handlungsunfähig machen, während der Wegfall einer Software-Komponente zwar den Geschäftsbetrieb behindert, aber nicht zwingend unmöglich macht. Entsprechend sollten Sie der Ausfallsicherheit einen sehr hohen Stellenwert beimessen, wenn es um IaaS geht, während bei SaaS die Ausfallsicherheit keine ganz so grosse Bedeutung hat.

Die Vor- und Nachteile von Cloud-Diensten im Überblick

Wie eingangs erwähnt, sollte man bei der Entscheidung für oder gegen einen Cloud-Dienst die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Bedenken Sie bei der Betrachtung auch, welches Gewicht bestimmte Punkte für Ihr Unternehmen haben, und lassen Sie das in Ihre Bewertung einfliessen. Beachten Sie ausserdem, dass es unter Umständen Punkte gibt, die sich aus der Situation oder Arbeitsweise Ihres Unternehmens ergeben – diese sollten Sie bei der Betrachtung natürlich ebenfalls einbeziehen.

Abhängigkeit

In der Regel besteht keine lange vertragliche Bindung an einen Anbieter, Kunden haben ausserdem freie Wahl beim Dienstleister. Der Nachteil ist, dass bei Systemausfall oder Insolvenz des Anbieters meist kein nahtloser Übergang zu einem anderen Anbieter möglich ist.

Sicherheit

Ihre Daten sind ein wertvolles Gut und wollen optimal geschützt sein. Gerade grosse Cloud-Dienstleister beschäftigen dafür Heerscharen von Security-Spezialisten und bieten schon standardmässig zahlreiche Schutzmassnahmen, die insbesondere von kleineren und mittleren Betrieben normalerweise nicht umzusetzen sind. Zu beachten ist jedoch, dass die Unternehmensdaten in der Cloud online abrufbar und zugänglich sind – einen absoluten Schutz gibt es auch in der Cloud nicht.

Datenschutz

Ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium für oder gegen die Cloud, können Ihre Daten sein, respektive deren Sensitivität und Datenschutzanforderungen. Clouddatenspeicher können sich irgendwo auf der Welt befinden und unterliegen damit auch anderen Gerichtsbarkeiten und Datenschutzverordnungen (beispielsweise auch zu beachten ist die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU, GDPR).  Besondere Aufmerksamkeit ist daher geboten bei sensiblen Gesundheits- und Personendaten.

Flexibilität

Dank freier Skalierbarkeit können Hard- und Software problemlos nach Bedarf gebucht und genutzt werden, zudem ermöglichen viele Anbieter die Einbindung eigener Software, beispielsweise Plug-ins. Trotz Anpassungsmöglichkeiten bleibt die Cloud ein Service „von der Stange“, der für hochspezialisierte Anwendungsbereiche meist ungeeignet ist.

Die Flexibilität kommt auch bei stark schwankender Anzahl Mitarbeitenden oder Performancebedarfsspitzen (z.B. für performanceintensive Berechnungen im Engineering-/Konstruktionsbereich) zum Tragen. Hier bieten Clouddienste bedarfsgerechte Abrechnungsmodelle und helfen dabei Kosten zu optimieren.

Kosten

Bei Cloud-Diensten entfallen die teils hohen Investitionskosten für die Anschaffung von Hard- und Software, zudem erfolgt die Abrechnung meist monatlich entsprechend der tatsächlichen Nutzung. Das sorgt für ein hohes Mass an Planungssicherheit und Flexibilität. Darüber hinaus fallen auch die Kosten für Wartung und Aktualisierung der Hardware weg.

Bei der Kostenbetrachtung sollte jedoch auch der Bezug zur Laufzeit/Betriebsdauer eines Systems oder einer Applikation nicht fehlen.

Verfügbarkeit

Da die Dienste online bereitgestellt werden, sind sie praktisch weltweit nutzbar, sodass eine flexible Zusammenarbeit über mehrere Standorte hinweg möglich wird.

Trotz steigender Bandbreite lässt sich mit einem Cloud-Dienst meist nicht das Tempo von lokal verfügbarer Soft- oder Hardware erreichen. Bei einem Ausfall der Internet-Anbindung steht der Dienst nicht mehr zur Verfügung, so dass ein grösserer Fokus auf die Internet-Anbindung gelegt werden muss. Über eine Backup-Leitung oder einen Mobilvertrag mit 3G/4G kann dieses Risiko minimiert werden, sodass das Unternehmen nicht handlungsunfähig wird. Allerdings muss man anmerken, dass beispielsweise Microsoft eine Verfügbarkeit von mindestens 99.9% garantiert. Das heisst ein Ausfall ist praktisch auszuschliessen. Viel schwieriger zu handhaben wäre ausserdem ein Ausfall der Infrastruktur oder des lokalen Netzwerks im eigenen RZ / Betrieb. 

Zusatznutzen

Applikationen wie die Microsoft Office-Palette oder Dienste wie Exchange oder SharePoint lassen sich auch via Cloud-Modell lizensieren. Häufig profitieren Sie dabei von zusätzlichen Vorteilen: installierbare Office-Versionen auf mehreren Geräten des Nutzers, Nutzungsrecht für Dienste Online wie auch lokal (On Premise) sowie regelmässige Updates. 

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Wie Sie sehen, gibt es bei Cloud-Diensten durchaus einige Nachteile, die man bei einer Betrachtung nicht ausser Acht lassen sollte. Dank der zahlreichen Vorteile kann die Cloud – richtig eingesetzt – ein Unternehmen aber auch voranbringen und viele Abläufe vereinfachen und effizienter gestalten.

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Themen: Cloud
Simon Hanselmann

Gepostet von Simon Hanselmann

Simon ist Systems Engineer bei UPGREAT und befasst sich seit rund drei Jahren mit Cloudlösungen.