Ob Kleinbetrieb mit 20 Mitarbeitern oder Grosskonzern mit hunderten oder sogar tausenden Angestellten – die Verwaltung der Softwarelizenzen wird für die IT-Abteilungen eine immer grössere und komplexere Aufgabe. Das liegt zum einen an der Vielzahl der Anbieter, mit denen Lizenzverträge geschlossen werden müssen, zum anderen aber auch an der kaum vereinheitlichten Struktur dieser Verträge. Hinzu kommt, dass die Software-Anbieter immer häufiger Audits durchführen, um eine lizenzkonforme Nutzung durch die Vertragspartner sicherzustellen.
Diese Mischung aus wachsender Komplexität und stärkeren Kontrollen kann viele Unternehmen schnell überfordern – und im schlimmsten Fall durch Geldstrafen und Nachzahlungen sehr teuer werden. Es stellt sich also die Frage: Wie kann man sich vor diesen Folgen schützen?
Die Ausgangslage
Um eine passende Lösung für das Problem finden zu können, ist es zunächst einmal nötig, die bestehenden Schwierigkeiten richtig zu verstehen. In den meisten Unternehmen sind Softwareprodukte verschiedener Anbieter im Einsatz, die gerade im B2B-Bereich in der Regel sehr unterschiedliche Lizenzmodelle haben. So gibt es zum Beispiel Volumen- und Standortlizenzen, zudem entscheidet meist auch die Zahl und Art der Nutzer über die Kosten einer Softwarelizenz. Noch komplizierter wird es bei Software für Server, bei der vielfach die vorhandene Hardware eine Rolle spielt, etwa die Zahl der vorhandenen oder genutzten Prozessorkerne, die Grösse des Speichers oder Ähnliches. Nutzt die IT dann auch noch Virtual Machines, kann selbst der gewissenhafteste Abteilungsleiter schnell die Übersicht verlieren – und dann versehentlich gegen die Bestimmungen des Lizenzvertrags verstossen.
Die undurchsichtigen Softwarelizenzen sind aber nicht nur im Einsatz ein Problem – auch bei der Anschaffung neuer Software wird es für die Unternehmen dadurch schwieriger, das passende Produkt zu finden. Denn selbst wenn eine Software genau das leistet, was die Firma benötigt, muss es sich nicht um die beste Lösung handeln. Eine andere Software mit ähnlichem Funktionsumfang, für die aber ein günstigeres Lizenzmodell gilt, könnte letztlich die bessere Alternative sein.
Alles wird besser in der Cloud?
Mit dem Aufkommen von Cloud-Lösungen – Stichwort Software as a Service – verbinden viele Unternehmen auch die Hoffnung, dass die Softwarelizenzen vereinfacht werden. Ein reines „pay per use“-Modell wünschen sich die meisten Firmen zwar nicht, da sie für unternehmenskritische Bereiche Planungssicherheit brauchen, die nur ein Lizenzvertrag mit festen Kapazitäten bieten kann. Eine stärkere Standardisierung der Lizenzen wäre allerdings im Interesse vieler Unternehmen.
Ob es wirklich dazu kommen wird, ist jedoch fraglich, denn zum einen müssen für Cloud-Lösungen zusätzliche Punkte wie etwa die Datensicherheit oder die Störungsbeseitigung im Vertrag geklärt werden, was diesen weiter verkompliziert. Zum anderen sind die Audits für einige Anbieter zu einem einträglichen Nebengeschäft geworden, das sie vermutlich nicht so schnell wieder aufgeben möchten.
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