Das Jahr 2022 hielt für Unternehmen einige Herausforderungen bereit. Zur bereits länger bestehenden COVID-19-Pandemie, dem Fachkräftemangel und Engpässen in der Chipfertigung kam der Krieg in der Ukraine hinzu, der eine grosse Unsicherheit hinsichtlich der Energieversorgung und eine stark ansteigende Inflation zur Folge hatte.
Auf diese globalen Veränderungen, die teils innerhalb weniger Monate stattfanden, mussten sich Unternehmen auf der ganzen Welt, nicht nur in der Schweiz, zeitnah einstellen. Anders war und ist die Wettbewerbsfähigkeit nicht aufrechtzuerhalten. Die weiter voranschreitende Digitalisierung unterstützt Betriebe und Konzerne bei diesen weitreichenden Anpassungen. Es folgt nun ein Überblick, was in der IT des Jahres 2023 wichtig wird und wo die technologische Reise hingeht.
COVID-19-Pandemie und mobiles Arbeiten als Antrieb für die Digitalisierung
Obwohl politische Massnahmen gegen die Pandemie langsam auslaufen, hat das mobile Arbeiten seinen festen Platz in der Arbeitswelt eingenommen. Die Infrastruktur, um aus der Ferne den beruflichen Aufgaben nachzukommen, mussten Unternehmen in kürzester Zeit schaffen oder anpassen. Ein Grossteil der Arbeitnehmer hat diese neue Flexibilität zum Broterwerb schätzen gelernt. Auch bei den Führungskräften hat sich durch die Heimarbeit das Umdenken Richtung digitaler Strategien beschleunigt. Sollen Fachkräfte gewonnen oder gehalten werden, gehört das Angebot einer flexiblen Berufsausübung mit Homeoffice zum guten Ton.
Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz, Big Data und die Cloud
Eines der Schlagworte des Jahres 2023 in der IT wird die „Digitale Transformation“ sein. Auf Unternehmen bezogen bedeutet dies, sämtliche Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Dazu gehören die internen Abläufe genauso wie die Interaktion mit den Mitarbeitenden, Lieferanten, Dienstleistern und Kunden. Hier reicht es nicht, ein Rechenzentrum im Keller zu installieren und sämtliche Akten in PDFs zu scannen. Unternehmen müssen ihre Einstellung, Kultur und Strategie auf die Digitalisierung ausrichten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit dem richtigen Einsatz intelligenter Technologien lassen sich für Unternehmen Mehrwerte generieren. Die Geschäftsziele, das Wettbewerbsumfeld und die Anforderungen der Kunden sowie deren Konsumverhalten verändern sich rasant. Wer darauf am besten reagiert, hat vor der Konkurrenz Vorteile.
Hierfür gehen die Bereiche der künstlichen Intelligenz (KI) und der Sammlung grosser Datenmengen, die während der Geschäftstätigkeit anfallen (Big Data), Hand in Hand. Die richtig angewandte KI-gestützte Datenverarbeitung macht sinnvolle Geschäftsentscheidungen in kürzester Zeit möglich. So sind schnelle Reaktionen auf das ständig aktive Geschäftsumfeld ohne langwierige Datenanalysen machbar.
Den Input für das Feld Big Data liefern unter anderem hochgradig vernetzte Komponenten, die für Laien auf den ersten Blick nicht als Datenlieferanten erkennbar sind. Jedoch kann quasi jeder Bestandteil der geschäftlichen Tätigkeit Zuarbeit für Entscheidungsfindungen liefern. Hierfür steht das Stichwort „Internet of Things“ (IoT, Internet der Dinge). Maschinendaten und Lagerbestände etwa können durch KI-getriebene Datenanalysen vor Ausfällen schützen, proaktiv Wartungen anordnen oder rechtzeitige Bestellungen auslösen, bevor ein Stillstand in der Produktion auftritt.
Je nach Einsatzzweck stehen unterschiedliche Netzwerktechniken zur Verfügung. Neben den klassischen Wegen über Ether- und Internet bieten drahtlose Übertragungen wie W-LAN oder LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) erhöhte Flexibilität in der Vernetzung von Komponenten, die bisher nur schwer erreichbar waren oder an ungewöhnlichen Orten nützliche Daten liefern könnten.
Der Trend geht dahin, die gesammelten Daten Richtung Cloud zu transportieren und dort von der Vernetzung zu profitieren. Zulieferer können durch die intelligente Datenverarbeitung wiederum ihre Abnehmer vor Engpässen warnen oder eigene Produktionsschwierigkeiten eindämmen. So leistet jedes Glied in der Kette durch das Verfolgen digitaler Strategien auch im Jahre 2023 seinen Beitrag für stabile und resiliente Lieferketten.
Die cloud-gestützte Datenverarbeitung sinnvoll zu nutzen ist ein Schlüssel für die erfolgreiche digitale Transformation in 2023 und danach. Cloud-Anbieter stellen funktionierende, sichere und stabile Umgebungen zur Verfügung, die Unternehmen nutzen, um sich selbst nicht mehr um die Infrastruktur sorgen zu müssen. Dies kann den Verantwortlichen die nötige Freiheit zurückgeben, sich ganz auf das eigentliche Kerngeschäft, die eigenen Kompetenzen und ein nachhaltiges Wachstum zu konzentrieren. Jedoch sind hier intelligente Entscheidungen wichtig, damit die Cloud nicht zur Kostenfalle wird.
Moderne Methoden zur Softwareentwicklung und Eingliederung in die Infrastruktur
Um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben, ist die Umsetzung moderner Ansätze und Verfahren vonnöten. Hier zeigte sich in der Vergangenheit, dass die herkömmlichen Methoden der Softwareentwicklung an ihre Grenzen stossen. Besondere Optimierung verlangt in 2023 und darüber hinaus die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Entwicklung und Infrastruktur. Mit dem Ziel einer effizienten und zeitnahen Realisierung müssen an dieser Stelle Verluste minimiert werden. Entwicklungsumgebungen, die den gesamten Lebenszyklus einer Anwendung abdecken, helfen, die Übergänge zwischen der Entwicklung und dem effizienten Betrieb in der Linie reibungslos zu gestalten. Viel Gewicht haben hierbei die umfassenden Möglichkeiten der Sicherung und Überwachung von Software-Applikationen im produktiven Betrieb.
Cybersicherheit
Neben den Möglichkeiten der Informationstechnologie vergessen die Unternehmen im Jahre 2023 auch die Risiken nicht. Vorfälle im Rahmen der Cybersicherheit gefährden den Betrieb einer jeden Firma. Je mehr die Geschäftsgrundlage auf digitalen Techniken beruht, umso empfindlicher und schützenswerter ist die IT-Infrastruktur. Auch ist vielen Unternehmensentscheidern daran gelegen, die offizielle Meldung solcher Vorkommnisse zur Pflicht zu machen.
Angriffe durch Schad- sowie Verschlüsselungssoftware legen schnell die betroffene IT und somit den gesamten Betrieb für Stunden oder Tage lahm. Datendiebstahl kann wiederum dafür sorgen, dass sensible Informationen in falsche Hände geraten. Der dadurch hervorgerufene Vertrauensverlust bei Partnern und Kunden wiegt meist um ein Vielfaches schwerer als ein relativ kurzer Betriebsausfall.
Cyber-Resilienz – Widerstandsfähigkeit als Wettbewerbsvorteil
Der Begriff Resilienz kommt unter anderem in Bereichen wie Biologie oder Psychologie zur Anwendung. Er beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Systems, eines Individuums oder eines Objektes gegen negative beziehungsweise störende Einflüsse. In der digitalen Welt ist Cyber-Resilienz der Umgang einer IT-Umgebung mit allen Arten von Beeinträchtigungen. Hierzu gehört sowohl der Schutz gegen Angriffe, das Abfangen von technischen Ausfällen, die Robustheit bei menschlichem Versagen als auch die Reaktion auf Ernst- und Notfälle sowie die schnelle Erholung nach Störereignissen.
Diese können nicht nur krimineller oder technischer Natur sein. Die globalen Umwälzungen, die auch 2023 aktuell sind, wirken sich in alle Bereiche der Wirtschaft aus. Verändertes Kaufverhalten der Kunden, eine mögliche Wende in der Zinspolitik und die unsichere Konjunktur sind ebenso zu berücksichtigen wie Cyberattacken und Hardwarestörungen.
In technischer Hinsicht kommen die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz und vernetzten Cloudanwendungen zum Tragen, um Bedrohungsszenarien zu erkennen sowie die Zusammenarbeit mit Dienstleistern und Anbietern über standardisierte Schnittstellen im Sinne der digitalen Sicherheit zu optimieren.
Politische und wirtschaftliche Faktoren beeinflussen die Einnahmen und Budgets der Unternehmen und verlangen Entscheidungen bei der Ausrichtung der IT zur Erfüllung der Geschäftsziele. Dazu gehört auch die Erreichung von Zielen zur Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und zum CO2-Ausstoss. Zudem muss der Arbeitsmarkt die nötigen Fachkräfte liefern, denn der Mangel an qualifizierten Arbeitssuchenden kann die Schlagkraft der Unternehmens-IT empfindlich schwächen. Ebenso muss eine Bewertung der bisherigen Geschäftsentscheidungen im Hinblick auf das sich verändernde Umfeld vorgenommen werden.
Somit umfasst Cyber-Resilienz auch Faktoren, die auf den ersten Blick nichts mit der IT zu tun haben. Die digitale Durchdringung jeglicher Wirtschaftsbereiche bringt es zunehmend mit sich, dass Einflüsse aus dem Arbeitsmarkt, der Geld- und Klimapolitik oder dem Kriegsgeschehen mit all seinen Folgen direkte Auswirkungen auf die Arbeit jeder IT-Abteilung und folglich jedes Unternehmens haben. Je stärker dessen Widerstandsfähigkeit bis zur letzten Konsequenz ausgeprägt ist, umso sicherer lässt sich eine Firma durch unsichere Zeiten führen. Eine wirksame Cyber-Resilienz ist im aufgewühlten Wettbewerbsumfeld ein klarer Vorteil.
Budget und Personal
Bei allen Möglichkeiten, die die digitale Transformation bietet, stellt sich die Frage, wie Budgets und Personalplanung für 2023 gestaltet sein sollen, um die anstehenden Transformationsprojekte effizient und profitabel zu realisieren. Daher spielt die IT in den Besprechungen zur Einstellung von Mitarbeitenden und den Finanzen auch in 2023 eine immens grosse Rolle. Unternehmen erwarten, dass sie durch ihre IT-Projekte Profit machen und müssen sich entscheiden, die IT-Budgets entweder zu erhöhen, stabil zu halten oder zu senken. Investitionen in die technische Infrastruktur lohnen sich nur, wenn sich dadurch Kosten senken lassen. Neben fehlenden Fachkräften ist auch die ungewisse Entwicklung auf dem Energiesektor zu berücksichtigen.
Fazit
Die IT und digitale Technologien rücken für Unternehmen mehr und mehr in den Mittelpunkt. Intelligente Datensammlung und Datenverarbeitung, die Auslagerung in die Cloud, Entwicklung und Infrastruktur, Cybersicherheit, Fachkräftegewinnung und das passende Budget sind die Eckpfeiler einer konkurrenzfähigen Geschäftsstrategie. Die Auswirkungen der globalen Herausforderungen des vergangenen Jahres bestimmen die Strategien in der IT des Jahres 2023. Gerne unterstüzen wir Sie bei der Festlegung Ihrer Strategie. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.