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Die Azure Data Box Edge – sinnvolle Erweiterung der Cloud?

09.05.19 13:30

Die Bezeichnung, die Microsoft für diesen neuen Service gewählt hat, ist leicht irreführend. Das Wort Edge könnte auf den Browser von Microsoft hinweisen. Jedoch entspricht die Data Box Edge im Vergleich zu den bisherigen Data Box Services einem vollwertigen Server-System mit beachtlicher Leistung. Gerade wo die Vorteile für das Analysieren, Verarbeiten und Filtern von Daten, die On-Premises und in der Cloud liegen wichtig sind, springt diese Appliance-Lösung in die Bresche. Was kann sie und was kostet sie? Gehen wir einem meiner Lieblingsthemen auf den Grund.

Azure Data Box EdgeDer Übergang zwischen lokaler Infrastruktur und der Cloud, mit der physikalischen Trennung zwischen den Servern in einem Unternehmen und den Datenspeichern der Cloud-Anbieter bereitet Probleme und wurde bereits mit der Data Box und Data Box Heavy adressiert. Mit der Azure Data Box Edge geht Microsoft deutlich weiter und setzt so quasi einen Fuss in Ihre lokale Infrastruktur. Die Data Box Edge kombiniert faktisch die Eigenschaften einer On-Premises Lösung mit denen einer Cloud-Infrastruktur. Von daher ist die Präzisierung auf dem Datenblatt „Edge compute appliance with AI and network transfer functionality“ zu beachten. Doch was genau kann die Box und revolutioniert sie tatsächlich die IT-Infrastruktur?

Ein Blick ins Detail – das versteckt sich in der Data Box Edge

Die Azure Data Box Edge ist, wie die anderen Varianten der Serie, ebenfalls für den lokalen Einsatz vor Ort in einem Unternehmen gedacht. Im Gegensatz zu den anderen Modellen verbleibt die Data Box Edge jedoch vor Ort. Kunden mieten die Hardware direkt von Microsoft, wobei ein Abonnement mit monatlicher Abrechnung abgeschlossen wird. Hierbei gilt es zu beachten, dass auf der Box genutzte Services wie zum Beispiel das Storage Volumen, über Azure (also nach Bedarf) zusätzlich verrechnet werden. Die Logistik lässt sich Microsoft ebenfalls extra bezahlen. Die Data Box Edge kommt in klassischer Server-Optik und hat eine Bauhöhe von 1U. Sie lässt sich somit problemlos in ein Standard Rack integrieren. 

Data Box EdgeQuelle: Microsoft

Wirklich interessant ist jedoch, was sich im Inneren der Azure Data Box Edge abspielt. Neben dem eigentlichen Datenspeicher, der in diesem Fall eine Kapazität von 12 TB besitzt, verbirgt sich in der Data Box Edge ein vollwertiger Server. Microsoft verbaut einen Intel Xeon Prozessor mit 2x10 Kernen sowie 128 GB Arbeitsspeicher. Daten, die auf die Azure Data Box Edge verschoben werden, sind mit einer AES 256-Bit-Verschlüsselung gesichert. Weiterhin verfügt das System über ein Field Programmable Gate Array. Dieses FPGA stammt ebenfalls von Intel und integriert den Azure Machine Learning-Dienst. Somit unterstützt die Azure Data Box Edge das maschinelle Lernen und alle Funktionen von Azure KI. Zu diesen gehören die Objektanalyse, Spracherkennung oder auch die maschinelle Übersetzung. 

Einsatzmöglichkeiten: So sieht Microsoft die Azure Data Box Edge

Die Azure Data Box Edge stellt nicht nur einen Cloud-Speicher und eine Möglichkeit zur einfachen Migration von Daten in die Cloud dar, sie geht weit darüber hinaus. Zunächst einmal schlägt das System die Brücke zwischen lokaler Datenablage und Cloud-Speicher. Die Data Box Edge transferiert Daten automatisch in die Azure-Cloud und dient gleichzeitig als lokaler Speicher. Somit stehen die Vorteile beider Welten zur Verfügung. Grosse Datenmengen lassen sich problemlos und schnell verschieben und die Synchronisation mit der Cloud findet vollautomatisch statt. In Szenarien, wo Daten von mehreren Orten aus ins Unternehmensnetzwerk eingespeist werden, erweist sich dies als sehr vorteilhaft. Die Daten sind ohne zusätzlichen Aufwand immer aktuell und an jedem Knotenpunkt verfügbar. Es ist ebenfalls möglich, bestimmte Daten von der Synchronisation mit der Cloud auszuschliessen, sodass diese lediglich lokal gespeichert werden. 

Doch die Verwaltung der Unternehmensdaten ist nur ein Teilbereich der Funktionen der Data Box Edge. Das System verfügt über ausreichend Leistung, um Daten vor der Übertragung in Echtzeit zu verarbeiten. Hier kommen das maschinelle Lernen und die künstliche Intelligenz zum Zuge. Somit ist die Data Box Edge in der Lage, mithilfe von IoT-Edge-Modulen automatische Datenanalysen in verschiedenen Formen durchzuführen. Dank des integrierten FPGA werden Schnittstellen zu Sensoren geschaffen und die Einspeisung und Auswertung von Daten wird automatisiert. Dies können Daten aus ganz unterschiedlichen Quellen sein, beispielsweise von Überwachungskameras oder industriellen Fertigungssystemen.

Auf diese Weise wird das Internet der Dinge mit der Azure-Cloud verbunden. Daten von IoT-Plattformen können automatisch ausgelesen, verarbeitet, analysiert und schliesslich in die Cloud übertragen werden. Dies ermöglicht beispielsweise das Gerätemanagement, die Datenvisualisierung oder auch das Erstellen von komplexen Algorithmen für spezifisches maschinelles Lernen. Diese Modelle können ebenfalls in der Azure-Cloud hinterlegt beziehungsweise weiterentwickelt werden.

Wir können gespannt sein, was die weiteren Services sein werden, welche Microsoft auf die Data Box Edge bringen wird. Microsoft hätte das Produkt auch als Azure Footprint bezeichnen können, um dem Ganzen etwas mehr Symbolkraft zu verleihen.

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Viele Unternehmen scheuen den Umstieg von der klassischen IT-Infrastruktur On-Premises zum modernen Cloud-Netzwerk. Angesichts der Komplexität der Aufgabe und den vielen möglichen Fehlerquellen ist die Vorsicht sogar begründet. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. UPGREAT ist auf das IT-Outsourcing und Business-Lösungen spezialisiert. Dementsprechend gehören Aufgaben wie der Umzug von kompletten Unternehmensdaten in eine hybride Cloud oder auch in eine Azure-Umgebung zu den täglichen Arbeiten.

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Herby Schenker

Gepostet von Herby Schenker

Man sagt von mir, dass ich das Gespür dafür habe, wie sich die IT entwickeln wird und gewisse Trends vorhersehen kann. Oftmals versuche ich Dinge auf unkonventionelle Art und Weise anzugehen und verlasse dabei den üblichen (vielleicht auch einfacheren) Weg, um das Ziel zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass nur wenn man bereit ist, sich zu öffnen und den Pfad der Tugend zu verlassen, wird man wirklich Neues schaffen. Es gibt nichts Schlimmeres als das Nachäffen von dem was Andere geschaffen oder sich erarbeitet haben. Der Respekt und Erfolg gebührt demjenigen, der neue Wege beschreitet. Noch schöner ist es, wenn man sich als Team auf einen solchen Weg begibt.