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10 Schweizer Erfindungen, die die IT-Welt verändert haben

11.10.18 07:59

Wenn es um die Schweiz geht, denken die meisten Menschen an majestätische Berge, verträumte Täler, Wintersport Schokolade, Käse und vielleicht auch noch an Uhrenmacher. Selbstverständlich hat die Schweiz all das zu bieten – aber auch noch sehr viel mehr, das über diese bekannten Klischees hinausgeht. Was zum Beispiel kaum jemand weiss: Die Schweiz ist ein Land der Erfinder, nirgendwo sonst auf der Welt ist die Zahl der Patente pro Kopf höher als hier. Diesen Umstand wollte ich daher zum Anlass nehmen, einen Blick auf die zehn wichtigsten Schweizer Erfindungen zu werfen, die die IT-Welt verändert haben.

Die Programmiersprache Pascal 

Programmiersprachen erscheinen uns heute als selbstverständlich, aber als die IT noch in den Kinderschuhen steckte, wurde noch mit reinem Maschinencode programmiert. Programmiersprachen, die die Arbeit erleichterten, kamen erst nach und nach auf. Eine davon war das vom Winterthurer Niklaus Wirth entwickelte Pascal, das neben BASIC zu den bekanntesten Programmiersprachen weltweit zählt. Pascal sollte als Lehrsprache dienen – und erfüllte diesen Zweck hervorragend. Seit der Einführung von Pascal 1970 haben Millionen von Hobby-Programmierern und angehenden Informatikern mit der Sprache die Prinzipien der strukturierten Computerprogrammierung erlernt. 

Das World Wide Web

 Das Internet hat die Welt wohl nachhaltiger verändert als fast jede andere Erfindung aus dem 20. Jahrhundert. Wer es erfunden hat, ist allerdings umstritten. Der amerikanische Psychologe J.C.R. Licklider gilt als einer der Wegbereiter, auch das ARPANET, das vom US-Verteidigungsministerium und dem MIT entwickelt wurde, war richtungsweisend. Eines ist aber sicher: Ohne die vom Engländer Tim Berners-Lee am Genfer CERN entwickelte Auszeichnungssprache HTML, die bis heute für die Strukturierung der meisten Webseiten verwendet wird, sähe das Internet heute sehr viel anders aus, als wir es kennen. 

Das Betriebssystem Android

Wenn Sie ein Smartphone in die Hand nehmen, dann ist auf dem Gerät in fast 90 % der Fälle Googles Betriebssystem Android installiert. Was aber nur die Wenigsten wissen: In Android steckt eine Menge Schweizer Knowhow, denn die in Winterthur ansässige Noser Engineering AG war massgeblich an der Entwicklung des Betriebssystems beteiligt. 

Die erste kommerziell erfolgreiche Computermaus

Niklaus Wirth ist nicht nur der Erfinder der Programmiersprache Pascal, er brachte auch die Idee einer Computermaus aus den USA in die Schweiz mit – um genau zu sein, zu einem damals noch unbekannten Start-up-Unternehmen namens Logitech. 1981 brachte Logitech mit der P4 die erste Schweizer Maus auf den Markt, 1985 folgte dann die erste kommerziell erfolgreiche Computermaus, die Drei-Tasten-Kugelmaus LogiMouse C7. 

Google Maps

Als Google 2004 ein Büro in Zürich eröffnete, wären die beiden Mitarbeiter dort wohl kaum je auf die Idee gekommen, dass die Einrichtung einmal zu Googles wichtigstem Forschungs- und Entwicklungszentrum ausserhalb der USA werden würde. Unter anderem hat das Büro an YouTube und Gmail gearbeitet, ausserdem trug es massgeblich zur Entwicklung von Google Maps bei.

LCDs

Über Jahrzehnte waren Röhrenmonitore der Standard bei Anzeigegeräten, aber 1970 meldete der Schweizer Physiker Martin Schadt zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang Helfrich ein Patent an, das die IT revolutionieren sollte. Sie hatten mit Hilfe des Drehzellen-Effekts eine erste, funktionstüchtige Flüssigkristallanzeige entwickelt, heute besser bekannt unter dem englischen Akronym LCD. Welche Bedeutung Schadts Erfindung hatte, zeigt sich nicht nur an der schieren Menge an Geräten, die heute mit LCDs ausgestattet sind, sondern auch an der Tatsache, dass er 2013 mit dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet wurde. 

Die automatische Rechtschreibkorrektur

Wäre Hannes Keller nicht gewesen, ‚wrüden‘ Sie ‚huete‘ vielleicht solche Sätze lesen. Der Schweizer Computerpionier brachte 1983 das Textverarbeitungsprogramm Witchpen auf den Markt, das als eines der ersten eine automatische Rechtschreibkorrektur bot. Zudem verwendete Witchpen als eines der ersten Textverarbeitungsprogramme die Echtbilddarstellung – der Text erschien also in der Formatierung, die der Nutzer gewählt hatte.

Der Terminplaner Doodle

Wer schon einmal versucht hat, ein Treffen mit zehn Freunden zu organisieren, der wird dem Schweizer Informatiker Michael Näf und seinem Kollegen Paul E. Sevinç sicher auf ewig dankbar sein. Ihre Erfindung, der Terminplaner Doodle, ist übrigens eine direkte Folge eines solchen Versuchs. Näf ärgerte sich darüber, dass ein Treffen mit Freunden immer erst nach einem endlosen E-Mail-Austausch zustande kam – und schuf mit seinem Terminplaner eine Lösung, die heute monatlich von mehr als 20 Millionen Menschen genutzt wird. 

Die Schrift „Univers“

Der Schweizer Schriftgestalter Adrian Frutiger gilt als einer der Mitbegründer der Schweizer Typografie – und ist der Schöpfer zahlreicher Schriftarten, darunter die bekannte Schrift „Univers“. Sie wird wegen ihrer Schlichtheit und guten Lesbarkeit geschätzt und bis heute von verschiedenen grossen Unternehmen verwendet. Eine weitere Entwicklung Frutigers ist die maschinenlesbare Schrift OCR-B, die bis heute weltweit als Standard gilt. 

In Zukunft mit UPGREAT

Diese Zwischenüberschrift mag vielleicht etwas hochtrabend klingen, aber natürlich ist es so, dass die Räder auch in der Schweiz nie stillstehen. Täglich werden neue Erfindungen gemacht, neue Patente angemeldet – und Sie können Teil davon werden. Bei UPGREAT sind wir stets auf der Suche nach Menschen mit Talent und Erfindergeist. Da fühlen Sie sich angesprochen? Dann schauen Sie sich doch einmal die offenen Stellenangebote bei uns an, vielleicht ist das das Richtige für Sie dabei!

Themen: Lernende
Rolf Weber

Gepostet von Rolf Weber

Als «Digital Transformation Coach» kombiniere ich fachliches Handwerk rund um moderne Cloud-Services (Microsoft 365, Teams, SharePoint) mit strategischer Perspektive, befähige Mitarbeitende, neue Technologien praktisch anzuwenden und verlasse mich auf mein Gespür, Menschen in den unterschiedlichsten Situationen zu begeistern.