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Virtualisierung oder Cloud – gibt es da wirklich Unterschiede?

29.10.20 13:13

Eine Umfrage von Forrester Research fand heraus, dass rund 70 Prozent der IT-Administratoren die eigene Infrastruktur als private Cloud bezeichnen – und mit dieser Definition falsch liegen. Tatsächlich handelte es sich nicht um Cloud-Systeme, sondern um virtuelle Umgebungen. Wie Sie sehen, haben also selbst Profis Probleme bei der Unterscheidung von Virtualisierung und Cloud. Doch wie heben sich die beiden voneinander ab und welche Auswirkungen hat dies auf die Praxis?

Die technischen Feinheiten: Das unterscheidet die Cloud von der Virtualisierung

Es gibt Eigenschaften, an denen sich die beiden klar voneinander unterschieden lassen. Cloud-Systeme stellen Ressourcen bereit, die schnell verfügbar und skalierbar sind. Die Virtualisierung hingegen nutzt eine physische Ressource und lässt sie wie mehrere erscheinen.

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Bei der Virtualisierung handelt es sich um eine Technologie. Die Cloud dagegen ist eine Methodik, bei der Systeme nach einem bestimmten Plan aufgebaut sind. Bei der Virtualisierung wird eine spezielle Software für den Aufbau dieser Infrastruktur eingesetzt. Die eigentlichen virtuellen Systeme basieren dann auf Images innerhalb dieser Virtualisierungssoftware. Ein Cloud-System ist hingegen nicht an eine bestimmte Software gebunden. Clouds basieren vielmehr auf Templates, also Vorlagen, die umschreiben, wie ein solches System aufgebaut ist.

Cloud und Virtualisierung in der Praxis

Auf den ersten Blick ist vor allem dem Nutzer nicht immer klar, mit welchem der beiden Systeme er arbeitet. Die entscheidenden Unterschiede zeigen sich nämlich vor allem in der Verwaltung und bei den Kosten der beiden Systeme. Die Virtualisierung wird auf eigenen Systemen in Ihren Räumlichkeiten vorgenommen. Erstellte virtuelle Systeme sind dementsprechend primär über das lokale Netzwerk erreichbar. Es wird mindestens ein Server benötigt, der speziell für diese Aufgabe reserviert ist. Dieses eine System kann eine Vielzahl von virtuellen Rechnern bereitstellen. Bei unseren Kunden ist es mehrheitlich für den primären Load gedacht und nicht für Test und spezielle Anwendungen.

 

Die Cloud hingegen befindet sich in den meisten Fällen bei einem externen Anbieter und ist über das Internet erreichbar. Anwendungen, Ressourcen oder Programme in der Cloud richten sich in der Regel an die breite Masse der Anwender. Ebenso ist die Nutzung nicht auf einen bestimmten Zweck limitiert. Beispielsweise ein Datenspeicher in der Cloud, den Ihre Mitarbeiter für die Speicherungen aller Informationen aus dem Arbeitsalltag nutzen. Die Cloud baut fast ausschliesslich auf Virtualisierung auf.

So unterscheiden sich Cloud und Virtualisierung

Unterschiede zeigen sich vor allem bei der Skalierbarkeit. Von einem Cloud-Anbieter beziehen Sie exakt die Leistung, die Sie benötigen. Nur für diese erbrachte und gebuchte Leistung bezahlen Sie dann auch. Bei Bedarf sind Cloud-Dienstleistungen schnell und problemlos skalierbar. Beispielsweise verdoppeln Sie einfach den Speicherplatz, wenn die Kapazität erreicht ist. Ebenso ist es möglich, eine Dienstleistung zu reduzieren oder komplett zu kündigen. Dies reduziert die Aufwendungen oder streicht den Kostenpunkt komplett.

Die Infrastruktur für die Virtualisierung erzeugt hingegen Kosten unabhängig vom Leistungsumfang. Das Serversystem muss angeschafft und die laufenden Kosten übernommen werden. Weiterhin skalieren die Kosten nicht linear mit der Auslastung einer virtuellen Infrastruktur. Ein Server kann, abhängig von der Auslastung, eine grosse Zahl virtueller Systeme hosten.

Cloud Computing, Virtualisierung und die moderne Arbeitswelt – Vorteile kombinieren mit UPGREAT

Virtualisierung und Cloud haben beide grosse Einflüsse auf die Arbeitswelt. In Zeiten, in denen Homeoffice immer mehr im Mittelpunkt steht, setzen Unternehmen vermehrt auf die Vorteile einer Infrastruktur in der Cloud. Die Cloud dient nicht mehr nur als Datenspeicher. Software as a Service und auch Platform as a Service ermöglichen es, komplette Infrastrukturen in die Cloud zu verlagern. Die eigenen Systemkapazitäten vor Ort verlieren so immer mehr an Bedeutung, was zu flexibleren Arbeitsmöglichkeiten führt. Mit einem Virtual Desktop in der Cloud sind im Homeoffice die gleichen Arbeiten möglich wie im normalen Büro auch, ohne dass der Mitarbeiter Unternehmenssoftware installieren oder eine leistungsfähige Workstation besitzen muss.

Gleichzeitig ist so der fliegende Wechsel zwischen Homeoffice und Unternehmensbüro möglich. Die exakt gleichen Daten sind an beiden Orten verfügbar, ohne dass besondere Vorkehrungen zur Synchronisierung oder dem Datenzugang getroffen werden müssen. Entsprechende Private Cloud Services und Umgebungen auf Basis von Virtual Desktops stellt UPGREAT bereit. Kontaktieren Sie uns, falls Sie Fragen zum Thema Cloud Computing oder virtuelle Workstations haben. UPGREAT beantwortet Ihre Fragen kompetent und unverbindlich.

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Stefan Muggli

Gepostet von Stefan Muggli

Ich bin seit mehr als 20 Jahren in der Informatik tätig und konnte mir in dieser Zeit ein breites Wissen zu verschiedenen Technologien, insbesondere im Bereich Data Management, Security und Backup aneignen.