Im geschäftlichen Umfeld gehören Übersetzungen zum Alltag – gerade in grossen Konzernen, die international arbeiten, werden Dokumente häufig in mehreren Sprachen benötigt. Dementsprechend werden bestimmt viele die folgende oder eine ähnliche Situation kennen: Eine wichtige Präsentation steht an, und einen Tag vorher fordert die Niederlassung in London plötzlich noch eine Übersetzung an.
Das sorgt in der Regel für Stress bei allen Beteiligten – ausser bei meinem Kollegen. Dieser hat kürzlich nämlich etwas entdeckt, das Übersetzungen zum Kinderspiel macht: Microsoft Translator. Das nützliche Office-365-Tool ermöglicht es, Office-Dokumente mit zwei Klicks maschinell übersetzen zu lassen – wie Sie sich sicher vorstellen können, war ich begeistert.
Nachdem ich ein wenig herumexperimentiert hatte, bemerkte ich aber, dass die Übersetzungen zwar gut, aber nicht perfekt waren. Und ich fragte mich, was inzwischen bei maschinellen Übersetzungen überhaupt möglich ist. Meine Erkenntnisse möchte ich Ihnen heute in diesem Artikel vorstellen.
Maschinelle Übersetzungen – was ist das überhaupt?
Übersetzer sorgen schon seit Jahrtausenden für die Verständigung zwischen Ländern, Völkern und Kulturen. Im 20. Jahrhundert bekamen sie allerdings erste Konkurrenz: Mit der Entwicklung des Computers kam sehr schnell der Wunsch nach einer „Übersetzungsmaschine“ auf. Diese Idee war alles andere als abwegig, dienten die ersten Vorläufer des Computers doch dazu, Codes zu entschlüsseln. Da war der Schritt zur Dechiffrierung und Übersetzung von Sprache nicht weit.
Über Jahrzehnte blieb eine maschinelle Übersetzung jedoch ein Wunschtraum, denn die Rechenleistung der Computer war schlichtweg zu gering. Dieses Problem besteht inzwischen nicht mehr und maschinelle Übersetzungen sind in den letzten Jahren mehr und mehr zu etwas Alltäglichem geworden.
Allgemein unterscheidet man bei maschinellen Übersetzungen zwischen der regelbasierten und statistischen Herangehensweise. Bei der ersten Methode werden der Maschine sämtliche sprachlichen Regeln der Ausgangs- und Zielsprache „beigebracht“, wie etwa Grammatik, Syntax und Wortbedeutung. Das ist natürlich sehr aufwändig und lässt sich bei komplexen Sprachen kaum abschliessend durchführen.
Der statistische Ansatz bereitet da weit weniger Arbeit, weshalb er immer weiter verbreitet ist. Hier sammelt die Maschine einfach nur Übersetzungsdaten, aus denen sie dann die eigentliche Übersetzung „berechnet“. Hat die Maschine zum Beispiel oft genug aus den Daten gelernt, dass „I'm going to work“ mit „Ich gehe zur Arbeit“ übersetzt wird, kann sie mit hoher Sicherheit sagen, dass diese Variante bei zukünftigen Übersetzungen passen wird. Das System lernt so kontinuierlich und verbessert sich immer weiter.
Was ist mit maschinellen Übersetzungen möglich … und was nicht?
Jeder, der schon einmal Google Translate bemüht hat, wird vermutlich wissen, dass maschinelle Übersetzungen inzwischen zwar schon recht gut, aber alles andere als perfekt sind. Das liegt vor allem an der immensen Komplexität der menschlichen Sprache. Trotz der vielen Regeln gibt es nämlich in jeder Sprache eine Vielzahl von Ausnahmen, Sonderfällen und Worten mit mehreren Bedeutungen. Hinzu kommen Stilmittel wie Übertreibungen, Humor, Ironie und vieles mehr, die für eine Maschine kaum zu entschlüsseln sind. Kürzlich liess ich einen Satz übersetzen. Darin kam die Redewendung "aus dem Busch locken" vor. Übersetzt nach Google Translate: "lure out of the bush". Stirnrunzeln beim Empfänger war die Folge.
Am besten funktionieren maschinelle Übersetzungen daher bei nüchtern gehaltenen Texten, die weitgehend ohne sprachliche Bilder und aufwändige Stilmittel auskommen – wie zum Beispiel die meisten Texte aus dem geschäftlichen Umfeld. Ob Offerten, Präsentationen, interne Memos oder Einladungen zu einem Firmen-Event – in Unternehmen erwartet niemand brillant formulierte, spannende Abhandlungen, sondern klare, einfache Texte mit hohem Informationsgehalt.
Für solche Texte sind maschinelle Übersetzungen ideal, da sie kaum Doppeldeutigkeiten oder kulturelle Bezüge enthalten, die für die Maschine schwierig zu entschlüsseln sind. Für Romane, journalistische Beiträge, Filmdrehbücher und Ähnliches werden wir aber wohl auf absehbare Zeit auch weiterhin menschliche Übersetzer brauchen.
Der Microsoft Translator
Kommen wir noch einmal zum eingangs erwähnten Translator von Microsoft – denn dieses Tool hat es in sich. Mit seiner Hilfe können Nutzer mit nur zwei Klicks Dokumente in einer sehr guten Qualität übersetzen lassen, was eine immense Erleichterung mit sich bringt. Statt einen Übersetzer zu beauftragen und unter Umständen mehrere Tage auf die Übersetzung zu warten, können Sie mit dem Translator schon nach wenigen Sekunden weiterarbeiten.
Ähnlich beeindruckend und nützlich ist der „kleine Bruder“ des Translators, der Presentation Translator. Mit diesem Tool können Sie Sprach-Präsentationen in Echtzeit übersetzen und dann untertiteln lassen – bei einem sprachlich heterogenen Publikum ein riesiger Vorteil.
UPGREAT – das internationale Wort für „guten Service“
Wie Sie sehen, haben sich maschinelle Übersetzungen in einigen Bereichen fest etablieren können und erleichtern die Arbeit dort immens. Allerdings haben wir als Schweizer einen Nachteil: Die meisten Übersetzungs-Tools unterstützen nur die „grossen“ Sprachen wie Englisch, Französisch, Mandarin oder bestenfalls Deutsch – Schweizerdeutsch bleibt auf der Strecke. Immerhin müssen Sie bei der Beratung zu maschineller Übersetzung nicht auf Schweizerdeutsch verzichten – zumindest, wenn Sie sich an UPGREAT wenden. Unsere Experten zeigen Ihnen gerne die Möglichkeiten auf und entwickeln auf Wunsch ein individuelles Konzept für Ihr Unternehmen.