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Kreislaufwirtschaft in der IT: Recycling und Nachhaltigkeit schonen Ressourcen

04.09.24 07:30

Das Thema Kreislaufwirtschaft rückt zunehmend in den Fokus. Gerade in der IT gibt es noch viel Potenzial und Punkte wie Nachhaltigkeit, Recycling oder Refurbishment kommen aktuell ins Rollen. Hierbei sind die Nutzer, also Sie als Unternehmen, ein zentraler Faktor bei der Umsetzung. Ohne konkrete Massnahmen und die aktive Mitarbeit funktioniert die Kreislaufwirtschaft nicht.

Darum ist die Kreislaufwirtschaft so relevant für IT-Geräte

Kreislaufwirtschaft bezeichnet ein System, das im optimalen Fall keinerlei neue Ressourcen von aussen benötigt. Durch Methoden wie Recycling, Refurbishing oder Reparaturen minimiert sich der Bedarf an neuen Ressourcen, bis er im besten Fall bei null angelangt. Das Ziel ist es also, eine zirkuläre Wirtschaft zu erreichen.

Gerade die IT baut bisher auf einem linearen Wirtschaftskonzept auf. Dieses basiert auf dem Prinzip anschaffen, nutzen und dann wegwerfen. Aus den Daten der Europäischen Union geht hervor, dass der Recyclinganteil bei der Elektronik mit 39 Prozent im Jahr 2021 unterdurchschnittlich ist. Die Schweiz ist hier schon deutlich weiter und erreicht bei elektronischen Altgeräten eine Recyclingquote von 95 Prozent.

Der Unterschied zeigt, welchen Einfluss ein gutes System auf die Recyclingquote hat. Schon 1983 hat die Schweiz mit dem Umweltschutzgesetz (USG) die Weichen für die Kreislaufwirtschaft gestellt. Gerade bei der IT und Elektrogeräten ist Recycling in einem hohen Umfang möglich. Rund 75 Prozent der Masse von IT-Geräten lassen sich nach aktuellem Stand der Technik recyceln.

Ressourcen in IT-Geräten – Auswirkungen auf die Umwelt

Bei Technik aus der IT geht es vor allem um Wertstoffe. So sind Metalle wie Kupfer, Aluminium oder Eisen, die einen grossen Teil der Masse ausmachen, problemlos sowie theoretisch endlos recycelbar. Dann finden sich in IT-Geräten noch seltene Erden und Edelmetalle, wie zum Beispiel Platin, Silber, Gold sowie Dysprosium, Terbium und Yttrium. Hier geht es darum, durch die Kreislaufwirtschaft diese wertvollen Rohstoffe, die in der Natur nur begrenzt verfügbar sind, zurückzugewinnen. Nach dem Recycling können diese wieder in der Produktion von neuen Computern eingesetzt werden.

Elektroschrott belastet gleichzeitig aber auch die Umwelt. Schuld daran sind Schadstoffe in der Technik, wie etwa Kadmium, Blei oder Quecksilber. Auch Additive in den Kunststoffen tragen dazu bei. Dies sind unter anderem bromierte Flammschutzmittel, die in den Kunststoffgehäusen integriert sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Elektroschrott nicht auf Müllhalden landet oder anderweitig illegal entsorgt wird, sondern dem fachgerechten Recycling zugeführt wird.

Strategien und Ansätze für eine Kreislaufwirtschaft in der IT

Recycling ist nur ein Weg zur Kreislaufwirtschaft und dabei nicht die beste Option. Das liegt daran, dass Recycling energieintensiv ist, teilweise zusätzliche Rohstoffe benötigt und eine vollständige Wiederverwertung aller Materialien zumindest nach aktuellem Stand der Technik nicht möglich ist. Somit ist Recycling nur ein Baustein auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft.

Besser ist es, Elektroschrott zu vermeiden, sodass Recycling gar nicht erst notwendig ist. Das gelingt mit einer Reihe von Massnahmen, die zum einen die Hersteller und zum anderen auch die Strategie bei Ihnen im Unternehmen betreffen. Ein wichtiger Punkt ist das Design von IT-Geräten. Dies betrifft die Langlebigkeit. Oftmals sind Geräte darauf ausgelegt, viele Jahre in Betrieb zu sein. Mitunter ist es auch nicht die Hardware, die nicht mehr einsatzbereit ist. Eingestellte Software-Updates sind immer häufiger ein Grund, warum Unternehmen die Infrastruktur aktualisieren müssen. Ausserdem sind mitunter eine Reparatur oder eine Aufrüstung nur schwer möglich oder gar nicht vorgesehen. Hier muss sich vor allem die Politik bewegen und den Konsumenten ein Recht auf Reparatur einräumen. Ebenfalls sind die Hersteller gefragt, Plattformen zu entwickeln, die möglichst lange mit Software-Updates versorgt werden und einfach zu reparieren sind. Solche Konzepte haben auch Vorteil für Sie und Ihr Unternehmen. IT, die lange hält, sich reparieren lässt oder durch ein Upgrade günstig auf den aktuellen Stand gebracht werden kann, spart Geld.

Technik, die auf lange Lebensdauer optimiert ist, lässt sich dann nicht nur länger bei Ihnen einsetzen, sondern eventuell noch in einer anderen Verwendung weiter nutzen. Refurbishing ist ein Trend, der in der IT aktuell immer mehr Anklang findet. Hierbei übernimmt ein Dienstleister die Aufbereitung gebrauchter Hardware, prüft diese auf Funktion und gewährleistet die Datensicherheit. Durch den Einsatz von refurbished Hardware lässt sich die Nutzungsdauer von Computern, Servern und anderer Technik teilweise deutlich verlängern.

Eine weitere Komponente der Kreislaufwirtschaft ist der Einsatz von Cloud-Computing und der Virtualisierung. Mit diesen Technologien optimieren Sie die Auslastung der Hardware und minimieren gleichzeitig den Bedarf an lokalen Ressourcen in der IT. In Kombination führt dies dazu, dass weniger Systeme dieselbe Leistungskapazität bereitstellen. Dadurch reduziert sich der Bedarf an Hardware, was die natürlichen Ressourcen schont.

Kreislaufwirtschaft in der IT – Erfolgsmodelle aus der Praxis

Es existieren bereits zahlreiche erfolgreiche Beispiele, die zeigen, wie die Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert und welche Vorteile Sie davon haben. So gibt es Unternehmen, die sich auf die Vermietung von Systemen spezialisiert haben. Dieses Konzept nennt sich Device-as-a-Service (DaaS). Sie mieten hier die Technik, ähnlich wie bei Cloud-Services. Das ermöglicht eine bessere Ausnutzung von Ressourcen und die Nutzungsdauer der Geräte verlängert sich. Beispielsweise ist DaaS eine interessante Lösung, wenn Sie temporär einen höheren Bedarf an Systemen haben, vielleicht aufgrund einer saisonal bedingten Schwankung an Mitarbeitenden. Sie müssen für solche Szenarien keine Geräte vorhalten oder extra anschaffen, sondern mieten diese kurzfristig.

Herausforderungen für Unternehmen: Strategien und Planungen sind die Lösungen

Die Implementierung der Kreislaufwirtschaft beginnt bei Ihnen direkt im Unternehmen und beeinflusst Ihren Alltag. Bei einem genauen Blick zeigt sich, dass die gezielte Ausrichtung auf eine zirkuläre Wirtschaft bei der IT die Systeme, Software sowie auch die Prozesse betrifft. Vielleicht arbeiten Sie bei einem Fokus auf eine nachhaltige IT nicht mehr mit Workstations und Anwendungen auf Ihrem lokalen Server, sondern mit Cloud-Diensten und greifen mit Thin Clients auf virtuelle Desktopumgebungen zu.

Eine IT, die nachhaltig und ressourcenschonend aufgestellt ist, ist also eine Herausforderung. Wichtig ist vor allem, dass Sie langfristig und mit einer Zukunftsvision denken. Es geht hier darum, im Auge zu behalten, wie sich der Bedarf entwickelt und dass vorhandene Hardware sowie Software auch in Zukunft mit neuer Technik kompatibel sind. Dies benötigt eine durchdachte IT-Infrastruktur-Strategie, die alle Bedürfnisse Ihres Unternehmens berücksichtigt und mit Weitsicht ausgelegt ist.

Ein Blick in die Zukunft – welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der IT?

Aktuell sind Themen wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft oftmals noch Marketing, um der Kundschaft ein grünes Image zu präsentieren. Jedoch beginnt sich zu zeigen, dass die Bedeutung immer weiter steigt. Hier geht es auch um Ihre Wettbewerbsfähigkeit. Steigende Energiekosten führen dazu, dass energieeffiziente Technik in den Fokus rückt. Der Mangel an Ressourcen führt wahrscheinlich zu steigenden Kosten für Computer und Technik.

Zudem drängt die Politik immer mehr auf Umweltschutz. Der Green Deal der Europäischen Union hat auch Auswirkungen auf die Schweiz. Teil des Pakets ist die konsequente Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft in allen Bereichen und somit auch der IT. Bis 2050 soll beim Ressourcenverbrauch Neutralität erreicht werden, sodass alle Materialien durch Recycling wiedergewonnen werden müssen. Das bringt weitere Veränderungen in der Zukunft mit sich.

Kreislaufwirtschaft in Ihrem Unternehmen? Ein Update für Ihre IT-Strategie

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der IT sind grosse Aufgaben. Sie profitieren jedoch durch sinkende Betriebskosten und von einer modernen, flexiblen sowie zukunftssicheren Infrastruktur. Klar ist, dass eine nachhaltige und umweltfreundliche IT Bewegung in den Unternehmen erfordert. Der Gesetzgeber kann die Rahmenbedingungen schaffen, die Entscheidungen treffen hingegen Sie.

Bei der Erstellung einer weitsichtigen IT-Infrastruktur-Strategie sind erfahrene Dienstleister gute Partner. UPGREAT fokussiert sich auf Digitalisierungsprozesse, Outsourcing und Cloud-Lösungen. Prüfen Sie gemeinsam mit uns, welche Optionen Sie konkret im Bereich Cloud und Infrastruktur haben. So entsteht eine individuelle IT-Strategie, die langfristig ausgelegt ist und Fokus auf Nachhaltigkeit sowie die Kreislaufwirtschaft legt.

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André Meier

Gepostet von André Meier

Neue Herausforderungen sind meine Leidenschaft! Genau deshalb bin ich ein begeisterter UPGREATler. Mitzuerleben wie wir äusserst innovative Services bei unseren Kunden zu echtem, greifbarem Mehrwert führen, begeistert mich jeden Tag aufs Neue!