In der IT-Welt geistern einige seltsame Begriff umher. Einige wirken für uns unpassend, da sie aus dem Englischen stammen. Bei anderen hingegen steht die Frage im Raum, wer auf diese Idee kam und wo der Bezug zur IT ist? Wir haben für Sie ein paar der skurrilsten Wörter zusammengetragen und erklären die Geschichte dahinter.
Cloud – Wolken im Serverraum?
Die Cloud ist in aller Munde. Direkt aus dem Englischen übersetzt bedeutet das Wort nichts anderes als „Wolke“. Doch auch in der Ursprungssprache gibt es keinen zweideutigen Sinn. Vielmehr steckt eine sinnbildliche Bedeutung hinter der Bezeichnung Cloud. Der Begriff entstand tatsächlich schon zu Beginn der 1990er Jahre. Damals wurde vorhergesagt, dass sich Computersysteme ungreifbar irgendwo im Netzwerk befinden werden. Die genauen Spezifikationen und Positionen werden unbekannt sein und quasi über dem Netzwerk stehen – sinnbildlich wie eine Wolke, die am Himmel schwebt.
AI und KI – zwei koreanische Schwestern?
Bei AI und KI handelt es sich keineswegs um niedliche Namen aus dem Asiatischen, sondern um Abkürzungen. KI steht für Künstliche Intelligenz und AI ist nichts anderes als das englische Pendant, nämlich Artificial Intelligence. Dieser Teilbereich der IT wird mit lernfähigen Systemen in naher Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen und bald selbstverständlicher Teil des Alltags sein.
FLOPS – was ist hier gefloppt?
Bei der Bezeichnung FLOPS handelt es sich nicht um die Umschreibung eines Misserfolgs, sondern um eine weitere Abkürzung. Mit Floating Point Operations Per Second wird die Leistungsfähigkeit von Prozessoren bestimmt. Gemessen werden die Gleitkommazahl-Operationen, die ein System innerhalb von einer Sekunde ausführt.
String – Unterwäsche in der IT?
Nur ITler und Nerds denken beim Begriff String zuerst an Ziffern und Buchstaben. In der Fachsprache wird eine Zeichenkette nämlich als String bezeichnet. Vor allem in der Anwendungsentwicklung und beim Umgang mit Programmiersprachen wird häufig von diesem Begriff Gebrauch gemacht.
Zero Trust – Trau keinem!?
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Tatsächlich passt diese Umschreibung auf das Konzept Zero Trust, das von Microsoft beworben wird. Unter Zero Trust versteht das Unternehmen aus Washington eine Datenstrategie, die darauf basiert, möglichst niedrige Zugriffsrechte für beschränkte Zeiträume zu vergeben. Gleichzeitig soll die Identifizierung so sicher wie möglich sein und durch viele Faktoren bestätigt werden.
Bit & Byte – jeder kennt sie aber woher kommt die Bezeichnung?
Bit ist ein Terminus aus der Anfangszeit der IT-Welt. Vielen ist das Bit geläufig und sie haben zumindest eine ungefähre Vorstellung, was das Wort umschreibt – aber woher stammt die Bezeichnung? Tatsächlich ist Bit eine Zusammensetzung aus den Worten binary und digit. Binary digit ist eine zweiwertige Ziffer, also eine Null und eine Eins. Hier schliesst sich der Kreislauf zur Bedeutung, denn ein Bit besteht aus einer Reihenfolge von Nullen und Einsen. Byte hingegen ist ein erfundenes Wort. Wahrscheinlich entstand es aus der Kombination Bit und Bite – dem englischen Wort für Bissen. Damit es dem Wort Bit nicht zu ähnlich klingt, wurde es kurzerhand Byte getauft.
Mega, Giga, Terra – wann ist eigentlich Schluss?
Masseinheiten spielen in der IT eine wichtige Rolle. Mit dem Bit fing alles an, doch die Speicherkapazität wuchs extrem schnell. So entstanden das Kilobyte, Megabyte und auch das Gigabyte. Die Masseinheiten werden weiterhin mitwachsen, solange die Speicherkapazität ansteigt. Das Terabyte ist bereits heute geläufig und auch vom Petabyte haben Sie bestimmt schon gehört. Das System folgt den Binärpräfixen und so folgen als nächstes Exabyte, Zettabyte und Yottabyte.
Quantencomputer – wie genau sieht ein solches System aus?
Der Begriff Quant stammt aus der Physik und bezeichnet ein Objekt in einem Zustandswechsel. Dies kann wohl kaum auf einen Computer an sich zutreffen. Tatsächlich beschreibt es die Funktionsweise des Prozessors. Das System basiert auf den Gesetzen der quantenmechanischen Zustände. Lange Zeit war der Quantencomputer ein rein theoretisches Projekt. Inzwischen gibt es die ersten lauffähigen Systeme. Die Technologie könnte eine der grossen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts werden. IBM experimentiert mit Quantencomputern, die besonders bei Simulationen und komplexen Berechnungen deutlich leistungsfähiger sein können als aktuelle Supercomputer.
Multi – viele Bedeutungen in der IT
Multi stammt aus dem lateinischen und bedeutet nicht mehr als „viel“. Ein Multitalent ist also jemand mit vielen Fähigkeiten, während ein Multimillionär mehrere Millionen hat, also besonders reich ist. Im IT-Bereich entstehen Wortkombinationen mit Multi, deren Sinn auf den ersten Blick nicht so klar ist. Ein Multiuser-System beispielsweise beschreibt ein System, dass für mehrere Nutzer ausgelegt ist. Aus dem IT-Sektor stammen viele Wortverbindungen mit Multi. Multimedia, Multiprocessing oder Multiprogramming sind nur einige Beispiele.
Hyper – einfach nur eine weitere Übertreibung?
Die Werbung nutzt Begriffe wie „hyper“ gerne, um auf etwas Tolles und Aussergewöhnliches hinzuweisen. Als Wortbildungselement nimmt Hyper seine Bedeutung aus dem griechischen und steht für „über“. Hyperscale Computing ist eine dieser IT-Wortkreationen. Das Hyperscaling beschreibt eine Technik, die extrem skalierbar ist. Ganz ähnlich ist die Bedeutung bei einer Hyperscale-Infrastruktur. Diese Systeme finden in Cloud-Infrastrukturen Anwendung und verteilen Leistung über die Grenzen von physikalischen Systemen hinweg.
Bot – Roboter in der IT?
Tatsächlich hat die Bezeichnung Bot seinen Ursprung im Wort Roboter. Jedoch bezieht sich dies auf die Verhaltensweise von Programmen, die wie Roboter vollautomatisch arbeiten. Ein Bot-Programm ist somit auf ganz bestimmte Verhaltensweisen programmiert und führt diese automatisch aus. Ein Beispiel ist ein Service-Bot, der automatisch Kundenanfragen entgegennimmt und diese zumindest teilweise beantwortet.